Das TIK nimmt Abschied von Michael Lehner

Die Rückschläge für das TIK nehmen kein Ende. Erneut müssen wir von einem langjährigen Freund und Schauspielkollegen Abschied nehmen. Unser zweiter Vorsitzender Michael Lehner ist seinen unterschiedlichen gesundheitlichen Leiden erlegen.

Michael Lehner.

Unser erster Vorsitzender, Nicolas Valentin Peter, durfte an einem Tag, an dem Micha verhältnismäßig fidel war, noch ein letztes Mal mit ihm telefonieren und seine Stimme hören. Dass die Worte „wird schon wieder“ sie letzten sein würden, die er von Micha Lehner zu hören bekommt, hätte er damals nicht gedacht. Zu diesem Zeitpunkt war Micha schon seit mehreren Monaten wegen seiner unterschiedlichen Leiden in Behandlung. Er hat aber, und das wird an seiner Aussage „wird schon wieder“ deutlich, nicht aufgegeben.

Und auch wir, seine Freunde vom TIK, haben den Funken Hoffnung bis zuletzt nicht verloren, dass Michael sich von diesen schweren Schicksalsschlägen wieder erholen würde. Erst im März haben wir ihn in seiner „Abwesenheit aus gesundheitlichen Gründen“ in unserer Hauptversammlung wieder zum zweiten Vorsitzenden gewählt – voller Zuversicht, dass er diesen Posten, den er schon seit Gründung unseres Vereins innehatte, wieder ausführen können würde.

Allein die Krankheit war stärker. Am Morgen des 28. Juli hörte sein treues Herz auf zu schlagen. Er hinterlässt ein großes Loch in der Mitte unseres Theatervereins. Mit Micha verlässt uns ein toller Schauspieler, ein verlässliches Vorstandsmitglied, aber vor allem ein unglaublich lieber Freund. Einer, der sich mit dem TIK so identifiziert hat, wie kaum ein anderer.

Trost schenkt uns die Erinnerung an unzählig viele schöne Stunden, die wir miteinander verbringen durften – ob auf, hinter oder neben der Bühne. Denn das Eindrucksvollste, was ein Mensch hinterlassen kann, wenn er stirbt, sind starke Erinnerungen in den Köpfen derer, die noch ein wenig bleiben dürfen. Michael schafft diese Erinnerungen. Bei uns, aber auch bei vielen Zuschauern unserer Inszenierungen, bei denen Michael immer wieder aufs Neue hervorragende Leistungen gezeigt hat.

Michael Lehner (2. von links) verkörperte 12 Jahre lang den Reformator Martin Luther.

Am 24. November 2019 spielte Michael in “Die Nacht von Flossenbürg” in der Kirche in Neuenmarkt. Es sollte seine letzte von insgesamt beachtlichen 154 Vorstellungen für das TIK sein – ob als Kalle in den “Saupreissn”, als Vater des Konfirmanden in “Schweig, Bub!” oder – besonders unvergessen – als der große Reformator Martin Luther. In dieser Rolle hat Micha zwischen 2005 und 2017 Menschen in ganz Deutschland – vom Saarland bis Thüringen, von Schwaben bis Bremen – begeistert und noch viel mehr bewegt.

Martin Luther (Michael Lehner, links) im Verhör durch Kardinal Cajetan (Sven Larch, rechts).

In dieser schweren Stunde des Abschiedes sind unsere Gedanken und unser Mitgefühl vor allem bei seinen Familienangehörigen.

Das TIK bedankt sich bei Michael Lehner und verneigt sich in Ehrfurcht vor unserem Freund und Weggefährten.