TIK-THEATER FEIERT MIT „ADVOKAT PATHELIN“ PREMIERE
Ensemble erregt beim Bezirkstag der Amateurtheater mit amüsanter Neuinszenierung Aufsehen

Ein wohl gelungenes Schelmenstück

Mit einem höchst amüsanten Schäferspiel hat das TIK-Theater im Rahmen des 52. Bezirkstags des Verbandes Bayerischer Amateurtheater am Wochenende in Himmelkron Premiere gefeiert: „Advokat Pathelin“ oder „Die Hammelkomödie“.

 

 

 

HIMMELKRON – Das TIK-Theater als Ausrichter präsentierte sich beim Bezirkstag im Rasthof Opel als guter Gastgeber: Die Darsteller der Premierenaufführung, allen voran Michael Lehner als verarmter Advokat, boten eine glänzende Leistung. Die Big Band „Swing Aweng“ sorgte für die passende musikalische Unterhaltung und mit einem grandiosen Feuerwerk setzte man einen weiteren Höhepunkt.

Die Ausrichtung des Bezirkstages war dem TIK-Theater übertragen worden, weil es als junges Ensemble – es besteht heuer seit fünf Jahren – bereits auf beachtliche Erfolge verweisen kann. Die Idee zum TIK (Theater in der Kneipe“) war vor fünf Jahren in bierseliger Laune zu früher Morgenstunde entstanden. Initiator Jürgen Peter philosophierte mit anderen über Theater und die verschiedenen Auftrittsorte – und plötzlich stand der Gedanke im Raum, doch einmal ein Stück in einer Gaststätte mitten im Publikum, ganz ohne Bühne zu spielen.

Schnell hatte man ein Stück gefunden, das wie geschaffen für eine Gaststätte war. „Saupreißn“ von Fitzgerald Kusz spielt normalerweise in einer Gaststätte. Warum also auf einer Bühne eine Kneipenkulisse aufbauen, wenn es überall geeignete Spielorte in natura gibt. Die „Saupreißn“ wurden inzwischen knapp 50 Mal gespielt. Inzwischen stehen mit dem „Advokat Pathelin“ vier weitere Stücke auf dem Spielplan. Im Herbst 2005 hat das TIK mit dem Stück „Der Fall Luther“ seine Spielorte auf Kirchen erweitert und damit das „Theater in der Kirche“ kreiert.

Am Samstagabend begeisterte das TIK-Theater mit einem weiteren Stück: „Advokat Pathelin“, ein heiteres Spiel über alltägliche kleine Betrügereien und Schwindeleien. In übertriebener und überspitzt formulierter Form hält der unbekannte Autor dem Zuschauer einen Spiegel vor. Kurz zum Inhalt: Ein abgehalfterter Advokat, der lieber im Bett liegt, als sich um Klienten zu bemühen, verspricht seiner Frau ein neues Kleid. Da gerade einmal wieder Ebbe im Geldbeutel herrscht, versucht er, einem Tuchhändler einen Stoff abzu-schwatzen, was ihm auch gelingt. Völlig unerwartet taucht plötzlich ein Schäfer auf, dem vorgeworfen wird, Schafe gestohlen zu haben. Pathelin denkt sich einen Trick aus, um das hohe Gericht zu hintergehen und seinen Mandanten frei zu bekommen. Vor Gericht stellt sich heraus, dass der Kläger ausgerechnet der von Pathelin zuvor betrogene Tuchhändler ist.

Das Stück „Der Advokat Pathelin“ stammt wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert und reiht sich in die Tradition der Schäferspiele ein, die aus Flandern überliefert sind.

Bei der Inszenierung des TIK-Theaters wirkten folgende Darsteller mit: Advokat Pathelin – Michael Lehner. Wilhelmine, sein Frau – Hilde Häßler. Ein Tuchhändler – Georg Küfner. Schäfer Lämmlin – Siegfried Dupke. Richter – Günter Zischka. Musik – Duo Cantabene. Die Regie führte Sven Larch. Rei.

Bildergalerie

Besetzung:

Advocat Pathelin: Michael Lehner
Seine Frau: Hilde Häßler
Der Tuchhändler: Georg Küfner
Der Richter: Günter Zischka
Lämmlin, der Schäfer: Siegfried Dupke

Musik: Duo Cantabene

Regie: Sven Larch

Abgespielt