Kulinarischer Event

Interview mit Autor Karlheinz Komm

BR: Ihren Schwank „So ein Theater“ haben Sie vor einem Jahr für eine normale Guckkastenbühne geschrieben. Als Bühnenkulisse ist das Wohnzimmer des angegrauten KünstlerEhepaars vorgesehen. Hier in Trebgast wird die Szenerie in die Kneipe verschoben. Haben Sie Bauchgrimmen?
Komm: I wo. Jedes ComedyTextbuch sollte nur eine Spielvorlage sein. Der Autor schreibt ein Rezept, die Spieler und die Regie kochen es, und das Publikum muss es fressen. Wenn’s nur schmeckt. Und hier war’s ein kulinarischer Event.
BR: Einige Ihrer MärchenBearbeitungen sind schon auf der Naturbühne gespielt worden. 1985 hatte sogar Ihr „Schneewittchen“ hier Uraufführung. Bleiben Sie Trebgast verbunden?
Komm: Ich bin von der hiesigen Kneipenszene fasziniert, vom Theater-Enthusiasmus und auch von der Mitspiel-Freude des Publikums. Ich habe der Trebgaster Truppe in die Hand versprochen, dass ich für sie ein neues Stück schreiben werde. Es soll nächstes Jahr in „Holl’s Malergarten“ uraufgeführt werden.
BR: Das TIK hat als weiteres Stück Fitzgerald Kuszs böse fränkische Satire „Saupreißn“ im Programm. Was halten Sie von der hiesigen Spaßkultur?
Komm: Der fränkische Humor gleicht dem in meiner ostwestfälischen Heimat wie ein Zwilling. Der luftgetrocknete Charme von Franken und Westfalen ist von einem etwas derben Humor bestimmt. Gelegentliche Schläge unter der Gürtellinie inklusive.

Wolfgang Schoberth