Mit großem Mitgefühl nahmen wir die Nachricht vom plötzlichen Ableben unseres Georg Küfners am 24. September 2021 auf. Mit ihm verliert die oberfränkische Kulturlandschaft einen wahrhaft eingefleischten Theatermann. Besonderes Gewicht legte er dabei auf seine fränkische Heimat, auf deren Kunst, deren Brauchtum und Folklore.
In Dankbarkeit durften wir vom TIK 20 Jahre lang einen Teil seines Lebensweges mit ihm gehen. Über 100 Mal stand er für das TIK auf der Bühne und verkörperte mit seinem einzigartigen schauspielerischen Talent die verschiedensten Charaktere. Unvergessen der Bauer Heiner in den „Saupreißn“, der Onkel Willy in „Schweig, Bub!“ oder der Burghauptmann von Berlepsch in „Der Fall Luther“.
Bei allem haben wir in Schorsch aber auch einen ernsthaften, verlässlichen Freund und Partner auf der Bühne gefunden, dem nicht das Mittelmaß der Maßstab war. Halbheiten waren ihm fremd. Mit ihm hat es immer Spaß gemacht, die Rollen zu entwickeln. Und welche Freude hatten wir letztendlich, wenn unsere Einfälle beim Publikum ankamen. Sein satirischer Witz war umwerfend, sein Humor war ansteckend.
Und das nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne, im Schatten. Die wenigsten werden wissen, dass er nicht nur für das TIK, sondern auch für den Verband Bayerischer Amateurtheater als langjähriger Revisor tätig war. Und selbst diese spröde Tätigkeit verstand Schorsch mit Humor zu würzen.
Nur fünf Tage vor seinem überraschenden Tod stellte er dies bei der Jahreshauptversammlung erneut unter Beweis. „Na ja“, hat er in etwa gesagt, „so eine Kassenprüfung schreit natürlich geradezu nach einer kritischen Anmerkung, aber bei der da war absolut nichts zu finden. Außer vielleicht in der Handkasse.“ – Spannende Pause – „Aber da haben wir auch nichts zu meckern.“ Es war das letzte Mal, dass wir ihm begegnen durften.
So ist unser Schorschi in Gedanken noch mitten unter uns und seinen Verlust werden wir erst ermessen können, wenn es künftig ohne ihn gehen muss.
Im Bezirk Franken des Verbandes Bayerischer Amateurtheater war er Mitorganisator von mindestens fünf Bezirkstagen und dabei verantwortlich für die Erstellung eines Rahmenprogramms. Er betreute die Ehrengäste als versierter und humorvoller Stadt- und Museumsführer. Für seine Verdienste um das Amateurtheater in Bayern erhielt er die silberne und die goldene Ehrennadel des VBAT. Darüber hinaus wurde Schorsch mit der Verdienstnadel des Bundes Deutscher Amateurtheater aus der Hand des Vizepräsidenten geehrt.
Das TIK-Theater – und auch der Verband Bayerischer Amateurtheater – verdanken ihm viel. Und wir, die Mitglieder des Ensembles, verneigen uns vor unserem Freund und Mitspieler Schorsch.
Es ist nur der Körper, der nicht mehr ist. Sein Geist lebt weiter.