Für 2017 hatten wir uns einige besondere Highlights vorgenommen. Im Mai standen gleich zwei dieser Ereignisse an: Das 125-jährige Jubiläum des Bundes Deutscher Amateurtheater (BDAT) und das Volks- und Mundarttheaterfestival „Wurzelwerk“.
125 Jahre BDAT – wir waren dabei!
Eine beachtliche Jahreszahl – 125. So lange schon setzt sich der BDAT für die Interessen der deutschen Amateurtheater auf nationaler und internationaler Ebene ein. Ein Grund, zu feiern. 125 Tage lang finden in ganz Deutschland Aktionen der Mitgliedsbühnen statt. Die große Auftaktveranstaltung fand am 12. und 13. Mai in Berlin statt. Alle gut 2.000 Mitgliedsbühnen wurden eingeladen, am Freitag an einer Sternfahrt zur Spandauer Zitadelle teilzunehmen. Am Samstag fand dann ein großer Tag der Amateurtheater auf dem gesamten IGA-Gelände statt. Natürlich ließ sich das TIK das nicht zweimal sagen. Auch wir wollten unseren Beitrag leisten und gemeinsam mit dem BDAT feiern.
Mit gleich zwei Stücken im Gepäck reisten wir also am Freitag, den 12. Mai 2017 in Berlin an. In den Italienischen Höfen der Zitadelle gaben wir dann eine verkürze Fassung – passend zum Reformationsjubiläum – unseres Stückes „Der Fall Luther“ zum Besten. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit, uns auch die Beiträge der anderen Bühnen anzusehen, uns mit Kollegen auszutauschen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag ging es bereits am frühen Morgen weiter. Die Internationale Gartenausstellung wartete auf uns. Zum ersten Mal wollten wir unser neuestes Projekt – eine Goethe-Revue – der Öffentlichkeit präsentieren. Nicht ganz so happy waren wir, als wir am Samstagmorgen aus den Fenstern unseres Hotels blickten: es regnete.
Aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Nach einigen technischen Schwierigkeiten konnten wir dann doch halbwegs trockenen Fußes unsere Vorstellung mit Bravour absolvieren. Viele der IGA-Besucher, darunter nicht nur Schauspielkollegen aus ganz Deutschland, blieben stehen, um der ein oder anderen Enthüllung rund um Goethe und Faust in Wort und Gesang zu lauschen.
„Biblische Zoten in fremder Mundart“ …
… so titelte die „Schleswiger Nachrichten“ am 27. Mai 2017. Inhalt des Berichtes: Die Eröffnung des Volkstheaterfestivals „Wurzelwerk“ mit unserem Stück „Passion“.
Zum zweiten Mal fand das Festival statt. Der Bundesarbeitskreis Mundart und Sprachen rief das Projekt 2015 ins Leben. Der Saarländische Landesverband übernahm die Ausrichtung. Bereits zum Ende des Festivals erklärte Lutz Schnorr, 1. Vorsitzender der Schleswiger Speeldeel und Referent für das Niederdeutsche Spiel im Landesverband der Amateurtheater Schleswig-Holstein e. V., im Jahr 2017 das Festival an die Schlei zu holen. Gesagt, getan.
Am Himmelfahrtsabend lieferten wir eine erfolgreiche Eröffnungsvorstellung ab. Zwischenapplaus, viel Gelächter über die gekonnt gesetzten Pointen und lang anhaltender Schlussapplaus waren der Lohn für unsere Leistung. Es folgten sechs weitere Inszenierungen aus dem Saarland, Bayern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Südtirol. Für viele aus dem Ensemble war es das erste Festival-Wochenende. Neue Freundschaften wurden geschlossen, Diskussionen über den Heimatbegriff fanden statt und Akzeptanz und Verständnis für andere/fremde Kulturen und Regionen wurden geschaffen. Unser Öffentlichkeitsreferent Nicolas Peter vertrat zu guter Letzt unser Ensemble bei der Abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Was bedeutet Volkstheater heute?“. Nach vier Tagen voller neuer, unvergesslicher Eindrücke mussten wir uns verabschieden. Wir hoffen, dass wir den ein oder anderen neu gefundenen Bekannten bald einmal wieder bei der ein oder anderen Vorstellung oder dem nächsten Festival wiedersehen werden.